Man spricht oft von einem „Irgendwann“.

Und dann kommt der Moment, an dem dieses „Irgendwann“ plötzlich da ist.

Wann begann mein Traum von der Keramik? Ich war 12 Jahre alt. Ich erinnere mich so genau daran, als wäre es erst vor ein paar Tagen gewesen. Es war in der Vorweihnachtszeit 1992. Meine Mama und ich waren unterwegs – auf Geschenksuche, Weihnachtsmärkten und Ausstellungsbesuchen. Unser Weg führte uns nach Kainach im Bezirk Voitsberg, meiner alten Heimat. Dort besuchten wir das Atelier der begnadeten Keramikerin Gerlinde Zöhrer-Loschan.

Kaum hatten wir ihren Schaffensraum betreten, fühlte ich mich wie verzaubert – als wäre ich in eine andere Welt eingetaucht. Frau Zöhrer-Loschan und ihr Lebensgefährte lebten und arbeiteten in diesem beeindruckenden Haus, das für mich den Charakter einer magischen Burg hatte. Es war ein kunstvoll gestaltetes Zusammenspiel von Werkstatt, Ausstellung und Wohnraum. Alles ging fließend ineinander über, und in jeder Ecke gab es etwas zu entdecken: fantasievolle Kreationen aus Ton, dekoriert mit Leichtigkeit und voller Freude. Liebe sprach aus jedem Detail.

Einfach Machen

Besonders faszinierend fand ich die Kombination aus Fundstücken aus Wald und Bachlauf mit filigraner Keramik aus Rakubrand. Die Atmosphäre war einzigartig – spielerisch, kreativ, lebendig. Von der ersten Sekunde an war ich verzaubert und wusste: Genau so möchte ich eines Tages arbeiten und leben.

Diesen Traum hatte ich zwar scheinbar irgendwann aus den Augen verloren – doch nie aus dem Herzen. Umso magischer erscheint mir die Geschichte heute, während ich hier sitze: in unserem eigenen Keramikstudio. Zusammen mit meinem Mann töpfere ich hier und lebe genau diesen Traum.

Ein fast ungläubiges, tief dankbares Lächeln liegt auf meinem Gesicht – denn dieser Lebenstraum ist tatsächlich wahr geworden.

Nun zurück zum Thema „Irgendwann“

Als Schülerin der Ortweinschule, mit jungen 15 Jahren, wollte ich ursprünglich den Ausbildungszweig „Keramische Formgebung“ wählen. Die Idee, mit Ton zu arbeiten, Formen zu schaffen und etwas Bleibendes zu gestalten, faszinierte mich. Doch meine Eltern, denen ich bis heute sehr dankbar bin, rieten mir zu einer anderen Entscheidung.

„Wenn du später noch immer Freude an der Keramik hast, kannst du diesen Weg ja jederzeit einschlagen“, sagten sie. Und so legte ich mein Diplom in der Sparte Kommunikations-Design ab. Ein Umweg, wie ich damals dachte – aber ein wunderschöner und wertvoller, der mir wichtige Perspektiven, Möglichkeiten, Tools und Erfahrungen schenkte.

Die nächsten 20 Jahre widmete ich mich der Arbeit als Designerin, Freelancerin und Ghost-Designerin, begleitet von meiner großen Leidenschaft, der Malerei. Diese Zeit war unglaublich prägend: Ich konnte mein kreatives Potenzial voll ausschöpfen, mich in unterschiedlichsten Projekten verwirklichen und viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Es war eine intensive, fordernde, aber auch erfüllende Phase, die mir immer wieder vor Augen führte, wie wichtig es ist, seiner Leidenschaft Raum zu geben – auch wenn sie manchmal nur im Hintergrund mitschwingt.

Dann kam COVID – für jeden von uns eine Zeit des Stillstands, der Unsicherheit, aber auch des Nachdenkens. Die Pandemie brachte mich zurück zu diesem „Irgendwann“, das ich nie wirklich losgelassen hatte. Sie führte mich dahin, wo ich heute bin. Manchmal braucht es einen vermeintlichen Tiefschlag, um uns den Weg zu einem verborgenen Schatz zu zeigen. Und genau das war COVID für mich: eine schwierige Phase, die letztlich den Raum für meinen Lebenstraum geöffnet hat.

Jetzt weiß ich: JETZT ist mein „Irgendwann“. Es ist das Gefühl, genau den richtigen Moment zu spüren – ein starkes, klares Bewusstsein, dass genau JETZT die Zeit ist, diesen Traum zu leben.

James Joyce sagte einmal:
„Der längste Umweg ist das kürzeste nach Hause.“

Und so fühlt es sich an. Keramik ist ein weiterer Teil von mir, den ich nun endlich leben darf. Mein Mann beschreibt mich immer als seine „10-Kämpferin“, weil ich so viele Leidenschaften und Talente in mir vereine – und genau das macht mein Leben so bunt und erfüllend.

  • Wir töpfern – mein Liebster und ich. Gemeinsam haben wir in der Arbeit mit Ton eine Leidenschaft gefunden, die uns verbindet und uns zugleich erdet. Nach langen Stunden am Computer bietet uns das Töpfern einen wunderbaren Ausgleich. Es ist ein Wechsel vom Kopf in den Körper, von digitalen Aufgaben hin zu etwas Greifbarem und Sinnlichem.

    Unsere Leidenschaft gilt der Steinzeugkeramik. Wir arbeiten ausschließlich mit hochwertigen Tonmischungen und kennzeichnungsfreien Glasuren, die bei hohen Temperaturen (rund 1250 Grad) gebrannt werden. Dieser sogenannte Hochbrand verleiht den Stücken nicht nur eine besondere Robustheit, sondern auch einzigartige, lebendige Oberflächen.

    Warum Steinzeug? Für uns ist es die perfekte Verbindung von Schönheit und Funktionalität. Unsere Keramik ist spülmaschinengeeignet und frostfest – zwei unschlagbare Argumente, die unsere Werke nicht nur im Alltag, sondern auch im Außenbereich zu treuen Begleitern machen.

    Doch für uns bedeutet Töpfern weit mehr als nur das Schaffen von Genständen. Es ist ein Prozess des Loslassens, ein Zurückfinden zu uns selbst – und letztlich eine gemeinsame Reise, die uns immer wieder aufs Neue inspiriert und erfüllt.

  • Ja, ALLES – jedes Stück, das wir herstellen, entsteht in liebevoller Handarbeit – vom Aufbau der Schrühware bis zum fertigen Produkt. Wir lieben es, uns auszuprobieren und entwickeln fortlaufend Keramik für unseren eigenen Alltag. Als leidenschaftliche Hobbyköche kreieren wir praktische, stilvolle Stücke für die Küche und den Esstisch – vom Lieblingskochlöffelhalter bis zur perfekten Servierschale.

    Unsere Keramik ist zu 100 % unser eigenes Werk. Wir verkaufen ausschließlich unsere Kreationen und fertigen auf Wunsch (so es unsere Zeit eure Geduld zulässt) auch individuelle Kundenbestellungen – echte Unikate, die wir weltweit versenden.

    Aufgrund der hohen Nachfrage beträgt die Wartezeit im Moment bei individuellen Anfertigungen jedoch bis zu 6 Monaten.

  • Da unsere Stücke oft schnell vergriffen sind, kann es vorkommen, dass nicht immer etwas im OnlineShop verfügbar ist. Aber ich bemühe mich, so oft wie möglich neue Keramiken für sie online zu stellen.

    Schauen sie gerne unter “Keramik” im OnlineShop vorbei – dort finden sie stets die Unikate, die aktuell auf sie warten. Ich freue mich, wenn eines davon ihr neues Lieblingsstück wird!